Mittwoch, 12. März 2014

August: Osage County

www.hollywoodreporter.com

Nominiert für die Oscars für beste weibliche Haupt- und Nebenrolle. Und sowas von zurecht!
Das komplette Ensemble spielt sich in dieser Verfilmung eines Theaterstücks die Seele aus dem Leib
und der Film hat meiner Meinung nach in Deutschland bis jetzt viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und dass trotzt dieser Mega-Besetzung!

Nach dem Verschwinden des Familienoberhaupts Beverly trudelt die ganze Familie zurück in die Heimat, zu Mama Violet. Die krebskranke, tablettensüchtige, ältere Dame hat die Freundlichkeit nicht gerade mit Löffeln gegessen und sorgt mit ihrem Verhalten ihrer Familie gegenüber von Anfang an für heftige Konflikte.

Die drei Töchter mit Anhang und Violets Schwester mit Mann und Sohn treffen zum ersten Mal seit vielen Jahren aufeinander und dabei hagelt es nicht nur Vorwürfe, es kommt auch ein düsteres Familiengeheimnis nach dem anderen ans Licht. Und jeder bringt auch noch seine eigenen Probleme mit. Bis das Ganze eskaliert.

Während man am Anfang noch viel lacht und die Geschichte überschaubar scheint, überschlagen sich bald die Ereignisse und das ganze wandelt sich von der Komödie zum Drama. Und obwohl der ganze Film fast ausschließlich im Familienhaus in der Einöde von Osage County spielt, kommt keine Langeweile auf.

Die Bilder sind oft so drückend wie die Stimmung, aber alles geht wunderbar Hand in Hand miteinander. Und immer wieder zu betonen: Die Schauspieler sind allesamt grandios. So absurd die Enthüllungen erscheinen, ich hab ihnen jede Absurdität abgenommen.

Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor, Benedict Cumberbatch und so viele weiter grandiose Darsteller. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und wer nicht nur Unterhaltung sondern auch ein bisschen Anspruch mit eindringlichen Bildern will: Schaut ihn euch an.




Freitag, 3. Januar 2014

No country for old men

videoload.de


4 Oscars, über $170.000.000 Einspielergebnis und 2 Golden Globes. Ende der Rezension könnte man meinen, denn was soll ich hier noch groß hinzufügen?

Die Coen-Brüder legen hier einen wirklich verstörenden und faszinierenden Film vor, der einen gar nicht dazu kommen lässt mal vom Geschehen wegzusehen. Die Geschichte um eine Verfolgungsjagd quer durch Texas bannt den Zuschauer sofort und lässt ihn nicht mehr los. In diesem trocken arrangierten Thriller verfolgt Javier Bardem als psychopathischer Auftragskiller Josh Brolin, der aus einem hier nicht relevanten Grund ordentlich was ausgefressen hat. Dazu kommt dann noch Tommy Lee Jones, einen Polizisten spielend, der versucht das Schlimmste zu verhindern.
Ich möchte möglichst wenig verraten, denn jedes Wort zu viel nimmt dem Film von seiner Essenz.

Besonders Javier Bardem, vielen sicherlich bekannt als der Bösewicht aus Skyfall, legt hier ein Schauspiel an den Tag, das seinesgleichen sucht. Nicht unverdient hat er dafür schließlich auch den Oscar als bester Nebendarsteller bekommen (warum er als Nebendarsteller kategorisiert wird, ist mir allerdings schleierhaft).

Die Geschichte wird erzählt mit schönen Bildern der texanischen Wüstenlandschaft, ungewöhnlichen und beklemmenden Einstellungen. Der Film schafft es an einem Ort wie der endlosen Wüste Texas', Enge zu erzeugen. Noch beklemmender wird die Szenerie, da die Coen-Brüder fast komplett auf die Verwendung von Filmmusik verzichten. So fühlt man regelrecht das Herz der Protagonisten schlagen, wenn sie kurz davor sind, sich gegenüber zu stehen. Der Film lässt den Zuschauer dadurch auch noch tiefer eintauchen, da nicht das gefühl des entspannten Zuschauens, sondern eher des voyeuristischen Beobachtens vermittelt wird.


Der Film ist wegen seiner für FSK 16 Verhältnisse überdurchschnittlichen Gewaltdarstellung sicher nichts für jeden, aber es ist für Fans von beklemmenden Thrillern und Actionfilmen auf jeden Fall viel dabei. Anschauen! (Aber ohne Popcorn, der Film ist stellenweise so still, wegen fehlender Filmmusik, dass jegliches Nebengeräusch als störend empfunden werden kann)


Donnerstag, 2. Januar 2014

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

www.waltermitty.com   


Wieder einer der Filme, auf die ich monatelang hingefiebert habe.
Und der mich in absolut keinster Weise enttäuscht hat! Das erstaunliche Leben des 
Walter Mitty sind großartige Bilder, großartige Musik, großartige Geschichte.

Alles was mich sonst an Hollywood Produktionen oft nervt, fehlt hier. Eine unmögliche Beziehung die doch klappt, völlig überzogene Charaktere, damit auch bloß ihre Absichten klar werden. Die Klischeefiguren (Nerd wird Held, Sexbombe stellt sich als Nerdfrau raus) fehlen.
Ben Stiller überzeugt völlig. Als Regisseur, als Hauptfigur, als Walter Mitty. 

Fazit des Filmes ist nicht: Nur wenn du dein Leben im Ausland verbringst, bist du toll, sondern wenn du dein Leben in die Hand nimmst, wird es großartig.
Also ein Reisefilm, der bei mir nicht das Schlechte Gewissen, dass ich gar nicht soooo viel reisen will, weckt. Der mit diesen unglaublichen Landschaften überzeugt, ohne sich Klischeeländern zu bedienen und trotzt seiner Absurdität so nah am Leben wirkt.
Und dann diese perfekten Übergänge <3. Die völlig absurden Tagträume, die so gut gemacht sind <3. Und die wundervolle Typografie, die immer wieder auftaucht.

Walter Mitty ist Eintauchen, Genießen, keine Minute Langeweile und mit einem Strahlen im Gesicht das Kino verlassen.

Fazit: Wer einen richtig schönen, gut gemachten Film sehen will, kommt hieran nicht vorbei. Ich habe mich verliebt und werde ihn sobald er auf DVD rauskommt in mein Top 10 Regal stellen.
Und: Unbedingt Soundtrack anhören!

Sonntag, 15. Dezember 2013

Triangle

horrorpilot.de

Dieser australisch-britische Horrorfilm kam in Deutschland und Amerika nur als Direct-to-DVD-Veröffentlichung auf den Markt. Eine Schande, denn mit seiner verwirrenden Geschichte und seinem beklemmenden Ambiente hätte er ein großartiges Kinospektakel abgegeben.

Die Hauptfigur Jess kentert mit ihren Freunden und dem Segelboot bei einem Törn auf offenem Meer. Sie gelangen auf einen Ozeanliner und gauben sich in Sicherheit. Doch die unsympathisch wirkende Figur auf dem Bild oben dreht daraus einen Strick. Doch wenn man glaubt, hier geht es nur um eine Jäger und Gejagte-Geschichte, der irrt, denn hier tauschen die Rollen; und zwar schnell und unerwartet. Wieso unter der Maske letztendlich doch nur eine hilflose junge Person steckt, die gegen sich selbst kämpft erfahrt ihr auf der DVD. Absolute Guck-Empfehlung.

Absolutes Mindfuck-Kino!


Donnerstag, 21. November 2013

Catching Fire

www.thehungergamesexplorer.com
Ich warne schonmal, ich bin ein absolutes Fangirl, aber ich versuche mich möglichst objektiv zu äußern. Gespoilert wird nicht, zumindest wenn man die Geschichte kennt.

Mit dem Gewinn der Hunger Games ist die Reise für Peeta und Katniss nicht vorbei. Sie müssen auf die Tour der Sieger, um sich noch einmal allen Distrikten zu präsentieren. Doch auf den beiden lastet ein immer größer werdender Druck: Da sie das Capitol lächerlich gemacht haben, droht Präsident Snow ihnen mit der Ermordung ihrer Familien, wenn sie nicht weiter überzeugend das Liebespaar spielen. Und dann stehen die 75. Hungerspiele vor der Tür, das Jubeljubiläum. Doch dieses Mal wird alles anders. Denn die Distrikte wollen nicht mehr schweigen.

Wer die Bücher kennt, weiß wie viele kleine Details die Stimmung der Revolution übermitteln. Und lasst euch gesagt sein: Sie haben es GROßARTIG umgesetzt!

Ich bin völlig geflasht, 146 Minuten die sich wie 60 anfühlen, ich hätte den Film gleich danach nochmal angeschaut. Das ganze Kino lachte und weinte und war begeistert.
Der Film ist unglaublich gut, in jeder Hinsicht. Ich denke sogar, die beste Literaturverfilmung, die ich bisher gesehen habe. Unglaublich nah an der Vorlage, es gab nicht einen Moment an dem ich dachte: Oh, das hab ich mir aber anders vorgestellt. Und so beeindruckende Bilder!

Die feinen Nuancen die die Geschichte so besonders macht sind auf den Punkt getroffen und die Charaktere allesamt großartig besetzt.

Einziger Running-Gag: Peeta und Gale scheinen keine Familien zu haben. Achtet mal darauf.

Wer sich noch nicht mit den Hunger Games auseinandergesetzt hat, sollte es ganz dringend tun, denn ich finde sowohl in den Büchern als auch in den Filmen wird uns sowohl unsere Vergangenheit, als auch eine mögliche Zukunft aufgezeigt. Die Gesellschaftskritik ist überwältigend und sowohl für Teenager als auch für Erwachsene verständlich und ergreifend.
Meiner Meinung nach sollten die Bücher Pflichtlektüre in der Schule werden.

Aber es geht ja hier um den Film, also hier die Wertung:


5 von 5 Keksen, gäbe es einen 6. würde ich ihn auch geben, der Film ist genial, jeder sollte ihn gesehen haben und die Begeisterung dafür weitertragen. KINOPFLICHT, LOSLOS!

PS: Taschentücher nicht vergessen und warm einpacken, denn ich hatte Dauergänsehaut.

Mittwoch, 20. November 2013

Die Erpresser

filmstarts.de

Dass auch aus Australien brauchbare Filme kommen können, wissen wir spätestens seit The Matrix oder Star Wars II und III, die allesamt in Australien gedreht wurden. Mit Die Erpresser finden wir einen australischen Thriller vor, der mit einem jungen, unverbrauchten, australischen Cast daherkommt. Ich zumindest, kannte keinen der Darsteller und somit wusste ich überhaupt nicht, was mich erwartet.

Der Film steigt direkt ein und serviert in den ersten 10 Minuten gefühlte 15 Herzanfälle, denn der Regisseur Jon Hewitt setzt scheinbar gerne auf Schockeffekte. Diese lassen im späteren Verlauf glücklicherweise nach, ansonsten ginge der Film wirklich aufs Herz. Die Story handelt von drei Jugendlichen, die einem Mord auf die Schliche kommen, den Mörder jedoch nicht auffliegen lassen wollen, sondern ihn mittels Erpressung zur Polizei zu gehen, auf den Peiniger aus ihrer Kindheit losjagen. Das Ganze läuft jedoch nicht wie geplant. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Der Film wird spannend und cinematisch durchaus kreativ erzählt. Einige Kameraeinstellungen habe ich so noch nicht gesehen und werben für die Kunst des australischen Films. Ebenso werden die Bilder im richtigen Moment kalt und einsam dargestellt und im nächsten wieder stimmungsgerecht klaustrophobisch und laut. Die Arrangements passen.

Der Film unterhält und ist ein echter Geheimtipp, erschien er doch in Deutschland als Direct-to-DVD-Veröffentlichung und hat wohl nie ein Kino von innen gesehen. Schade!

Mittwoch, 13. November 2013

96 Hours- Taken 1+2

http://www.96hours-taken2.de

Liam Neeson als ehemaliger Geheimagent, der eine blutige Spur durch Paris (Teil 1) und Istanbul (Teil 2) zieht. So hatte ich mir Liam Neeson vorher nie vorstellen können. Für mich war er bis dahin mit Rollen wie Qui-Gon Jinn oder Oskar Schindler eher der nachdenkliche Typ und weniger eine ältere Version von Jason Bourne.

Und damit habe ich eigentlich auch schon in Grundzügen verraten, was 96 Hours liefert: ein mit der Bourne-Trilogie vergleichbares Actionspektakel. Jedoch weniger vom inhaltlichen als vom stilistischen. Auf der Suche nach seiner entführten Tochter in Teil 1 und seiner Frau in Teil 2 (ja, ein Muster ist zu erkennen) liefert Mr. Neeson durchaus spannende Action und setzt wie erwähnte Trilogie auf einen Nahkampfstil, der weniger artistische Martial Arts zeigt als vielmehr effektive und realistische Kampfhandlungen, die sehr realistisch wirken und unberechenbar sind. Im ersten Teil kann man diesen auch wunderbar folgen; leider fand Regisseur Olivier Megaton im zweiten Teil müsse man hektischer schneiden während gekämpft wird, was leider dafür sorgt, dass die Kämpfe zwar lebendiger aber dafür auch für den Zuschauer anstrengender werden.Und Liam Neeson schafft es trotz meinen Vorbehalten ihn als Killer zu akzeptieren, mir glaubhaft zu vermitteln, dass er um das Leben seiner Liebsten zu retten über Leichen geht... über viele Leichen

Im Endeffekt ist der zweite Teil etwas schwächer als der erste, vermittelt aber auch wieder gut ein Feindbild, auf dessen Auslöschung am Ende man sich richtig freut. Ob es klappt oder nicht, lasse ich natürlich offen, denn ich kann nur empfehlen, dass Ihr euch diesen Actionkracher selbst unbedingt anseht!

Volle Punktzahl für gelungenes europäisches Kino!